Gemeindemitglieder reisten nach Eisleben

Eine Gruppe von 29 Mitgliedern der Schwerter St. Marien-Gemeinde reiste jetzt nach Eisleben, Martin Luthers Geburts- und Sterbestadt. Unter den Teilnehmern Pfarrer i. R. Peter Iwan. Die Reise führte über einen Zwischenstopp in Heilbad Heiligenstadt. Die Stadt hat eine lange Geschichte und kann auf eine mehr als tausendjährige Tradition zurückblicken. Sie ist ein Zentrum des Katholizismus im sonst protestantisch geprägten Thüringen.

Weiter ging’s in das Mansfelder Land, nach Eisleben. Die Gruppe erreichte am Nachmittag das „Kloster St. Marien zu Helfta“, dort bezog man Quartier für fünf Tage. Das Kloster Sankt Marien zu Helfta ist ein Zisterzienserinnen-Kloster im Ortsteil Helfta der Lutherstadt Eisleben in Sachsen-Anhalt. Das Kloster wurde bereits 1542 säkularisiert, später als preußische Domäne und in der Zeit der DDR als volkseigenes Gut für Lagerzwecke genutzt und verfiel. Seine 1988 geplante Sprengung wurde durch Eingaben des Kunstlehrers Joachim Herrmann verhindert. Nach der Wende 1991 betrieb ein Verein die Revitalisierung bis zur Wiedereröffnung 1999. Heute ist das Kloster auch ein Bildungszentrum und eine Station an der Straße der Romanik.

Das interessante, vielseitige Programm startete am nächsten Morgen mit einer Führung durch das Kloster. Am Nachmittag schloss sich ein Stadtrundgang in Eisleben unter sehr kundiger Führung an. Sehr interessant waren die Ausführungen zum Leben Martin Luthers, aber auch zur Geschichte des Mansfelder Landes. Dort wurde seit dem Mittelalter umfangreicher Kupferbergbau betrieben, der sowohl die Menschen mit ihren Traditionen und Gebräuchen, als auch die Landschaft mit unzähligen Halden geprägt hat. Erst zur Zeit der „Wende“ kam der Bergbau mit damals 46.000 Beschäftigten zum Erliegen.

Am nächsten Tag wurden Naumburg mit dem berühmten Dom und Weimar, bekannt für das „Goldene Zeitalter“ mit der Zeit Wielands, Goethes, Herders, Schillers und Falks sowie anderer wichtiger Persönlichkeiten, besucht. Am folgenden Tag ging es dann nach Halle, der Stadt Georg Friedrich Händels. Auch diese Stadt blickt auf eine sehr lange Tradition zurück. Am Nachmittag besuchte die Gruppe Merseburg, vielen Teilnehmern der Reise nur wenig bekannt, jedoch ebenfalls mit langer Tradition. Bereits im 10. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum mit einer Kaiserpfalz. Eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt ist der gotische Merseburger Dom, auch als St. Johannes und Laurentius Dom bekannt, ein beeindruckendes Beispiel für sakrale Architektur und historisch bedeutenden Kunstwerken. Den Abschluss des Tages bildete eine Weinprobe mit vier sehr guten Weinen des Gebietes Saale-Unstrut und einem anschließenden leckeren Abendessen in einem Restaurant in Freyburg an der Unstrut.

Die Rückreise wurde unterbrochen mit einem Besuch des „Panorama Museums“ in Bad Frankenhausen. Am Ort der entscheidenden Schlacht der Bauernkriege im Jahre 1524 wurde dieses beeindruckende Museum von 1976 bis 1989 errichtet. Gestaltet wurde das gewaltige Panorama durch den Leipziger Künstler Werner Tübke. Er hatte sich von den damaligen Machthabern der DDR ausbedungen ohne Einfluss der Politik das Kunstwerk gestalten zu dürfen.

Eine harmonische Reise endete: Geist, Seele und auch das Herz wurden bereichert, neue Freundschaften geschlossen, alte erneuert und intensiviert.

Herbert Schmitt

Das Kloster Helfta in Thüringen. Alle Fotos: Herbert Schmitt