In diesen so unsicheren Zeiten möchte ich mit Ihnen ein Erlebnis der Hoffnung teilen.
Es war Heiligabend, ein ganz besonderer Tag. Es war der 24. Dezember 2024 – und mein 24. Krippenspiel hier mit den Kindern in Sankt Monika. Es schien mir ein guter Moment, innezuhalten und zurückzublicken.
Wir stehen in einer langen Tradition, die 2000 Jahre alte Weihnachtsgeschichte weiterzuerzählen – seit 1223, seit Franziskus, geschieht es auch in Form von Krippenspielen, so wie wir es gemacht hatten, um die gute Nachricht weiterzugeben – das helle Licht in dunkler Nacht. Wir hatten gerade die Jesaja Prophezeiung mit dem Weihnachts-Evangelium verbunden (eine Geschichte, die mein Mann zu unserem ersten Weihnachtsfest mit Baby geschrieben hatte) – und so saßen in der lebendigen Krippe der Wolf beim Lamm und die Schlange beim Kind.
Die Krippenspielgruppe in St. Monika ist eine offene Gruppe, an der jeder teilnehmen kann. In Zahlen sehen die vergangenen 24 Jahre so aus: es haben bis zu 36 Kinder gleichzeitig gespielt – das jüngste war 2, das älteste 18 Jahre alt. Und so sind im Laufe der Zeit über 200 Kinder dabei gewesen – manche von ihnen haben bis zu 12-mal mitgespielt, und einige haben mich auch später weiter als Helfer unterstützt.
Das finde ich wunderschön, und ich liebe die Zeit mit den Kindern und ihre Begeisterung, wenn wir gemeinsam die Spiele vorbereiten. Eine so altersgemischte Gruppe in so kurzer Zeit zusammenzubringen, ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung.
Die Zeit der Vorbereitung ist immer eine sehr gute und intensive Zeit, und es ist mir wichtig, auf jedes Kind einzugehen und es altersentsprechend einzusetzen und zu begleiten. Es ist mir eine riesige Freude zu sehen, wie die Kinder mit ihren Aufgaben wachsen! Die Ernsthaftigkeit und Zuverlässigkeit zu sehen, mit der sie stets ihre Rollen ausfüllen, und die große Freude, die sie dabei haben, die Geschichte am Heiligen Abend aufzuführen! Über die Jahre wachsen die Kinder mir nicht nur über den Kopf, sondern auch ans Herz. Und ich freue mich immer, wenn wir uns übers Jahr begegnen – und sie sich schon im Sommer auf das Krippenspiel freuen.
So stand ich da und habe von Herzen Danke gesagt! Danke allen Kindern, auf die ich mich immer verlassen konnte, danke allen Eltern, die mich stets zuverlässig und unkompliziert unterstützt haben, danke der Küsterin und meiner Familie, die das immer mitgetragen hat! Danke für 24 Jahre gemeinsames Krippenspiel – und auf noch viele weitere gemeinsame Spiele hier in St. Monika!
Dann habe ich spontan gefragt, wer denn heute im Publikum ist, der schon einmal bei mir mitgespielt hat – und sie eingeladen, für einen kurzen Moment eine Brücke über diese 24 Jahre zu schlagen und hochzukommen. Daraufhin haben sich 35 junge Erwachsene auf den Altarstufen und hinter den Engeln verteilt! So viele junge Menschen in den 20ern, die selber noch keine Kinder hatten, waren mit ihren Familien gekommen (die Besucherzählung hatte 340 Gäste ergeben).
Es war ein so bewegender, unfassbar schöner Moment – dieses Gefühl, dass etwas, was man gemacht hat, eine Spur in den Herzen der jungen Menschen und ihrer Familien hinterlassen hat – mein persönliches Weihnachtswunder! Zu sehen und zu fühlen, dass es diese besonderen spirituellen Orte und Bindungen noch gibt, war überwältigend schön und sei ein Hoffnung-gebendes Zeichen für alle, die sich hier in Schwerte für die Kirche engagieren.
Claudia Büssing