Pro Ecclesia et Pontifice: Papst-Orden für Marks und Kebekus

In seinen 28 Jahren als geweihter Priester hat Guido Bartels noch nie einen Orden aus Rom verliehen. Und Pfarrgemeinderatsvorsitzende Stephanie Prünte hat extra das Internet bemüht um sich und andere schlau zu machen: Papst Franziskus hat den seltenen Orden „Pro Ecclesia et Pontifice“ (Für Kirche und Papst) an die Schwerter Pfarreimitglieder Hans-Bernd Marks und Friedrich Kebekus verliehen!

In einer großartigen Feierstunde in der Katholischen Akademie wurde beiden Kirchenvorstandsmitgliedern jetzt der vatikanische Orden mit dem Band in den Farben des Papstes plus Spange fürs Jackett und großer Urkunde mit dem Siegel von Papst Franziskus ausgehändigt. Den großen Saal füllten Familienangehörige und Gemeindemitglieder, die mit den Ausgezeichneten lange zusammengearbeitet haben.  In der katholischen Gemeinde in Schwerte gibt es nur noch das Ergster Urgestein Bernhard Vickermann, der auch dermaleinst diesen Orden bekam.

Stephanie Prünte hatte dafür gesorgt, dass der Papst auch in gewisser Weise anwesend war…

Marks und Kebekus hätten strikt abgelehnt, wenn sie vorher um Erlaubnis zur Beantragung des Päpstlichen Ordens gebeten worden wären. Wurden sie aber nicht. Beide haben ohne Zweifel über Jahrzehnte die Geschicke der Schwerter Gemeinde geprägt. Im Kirchenvorstand waren und sind sie immer noch für Themen wie Finanzen, Personal oder Immobilien zuständig. Altersbedingt haben beide schon mit schrittweisem Rückzug gedroht – Anlass genug für Guido Bartels die päpstliche Auszeichnung anzustreben.

Friedrich Kebekus bezeichnet sich launig als „hauptamtlich Unbesoldeter“ im Kirchenvorstand, dem er 37 Jahre angehört. Kebekus war freiberuflicher Steuer- und Finanzberater, Hans-Bernd Marks war leitender Bankmitarbeiter. Der gekonnte Umgang mit Geld war aber längst nicht alles, mit dem sich die neuen Ordensträger in der Pfarrei beschäftigten. In vielen Bereichen des Gemeindelebens haben sie gewirkt und tun es auch noch.

So ist mit der Person Friedrich Kebekus u.a. die Gründung der seit Jahren segensreich wirkenden Kirchbau- und Gemeindeförderwerke verbunden, so etwas gibt es im ganzen Bistum nicht noch einmal. Außerdem wirkt er im Verwaltungsrat des Schwerter Marienkrankenhauses und diversen gemeinnützigen Sozialwerken mit.

Hans-Bernd Marks, inzwischen schon 45 Jahre im Kirchenvorstand, war Jahrzehnte Motor der Flüchtlingshilfe in Schwerte, ist im Pfarrbezirk Holzen seit 50 Jahren in der Verantwortung und arbeitet im caritativen Bereich der Gemeinde aktiv mit. So ist er u.a. auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Versorgungsschränke.

Hans-Bernd Marks ließ und lässt sich nicht gern im Rampenlicht auszeichnen. Diesen Orden hat er aber angenommen und ihn sofort gewidmet: „Ich widme den Orden allen, die sich für das Kirchenasyl in Deutschland einsetzen!“ Dem aktuellen Ordensstifter Papst Franziskus würde diese Widmung durchaus recht sein, war sich Marks sicher.

Agnes Marks und Charlotte Kebekus spielen im Gemeindeleben der Pfarrei selbst auch eine große und wichtige Rolle. Im vollbesetzten Saal der Akademie wurden sie diesmal geehrt, weil sie ihren Ordensträgern oft genug den Rücken frei hielten.

Elsbeth Bihler und Michael Störmer, beide Pastoralteam-Rentner, umrahmten die Feierstunde. Der neue Kantor der Pfarrei, Dr. Andreas Feilen, musizierte in der Vesper in der Akademie-Kapelle.

Fotos: Martin Krehl