Erzbischof Udo Markus Bentz zu Gast im Dekanat Unna

Alfons Gruner und Berthold Hof (re.) stellten die Schwerter Pfarrei mit allen Maßstäbe setzenden Angeboten vor.

Die Pastoralverbünde Lünen, Kamen, Unna und die Pfarrei Schwerte stellten sich in Kurzvorträgen vor – und sparten bei allem Stolz auf Gelungenes im Gemeindeleben nicht mit konstruktiver Kritik am Verhalten des Bistums. Von unpraktikabler Software bis zu mangelhaftem Verständnis über die Situationen vor Ort reichte die Klage-Palette. Erzbischof Bentz, wiewohl erst ein Jahr Paderborner Amt, konnte aber ebenso konstruktiv kontern.

Statt flächendeckend möglichst breit aufgestellt zu sein, müssen die Gemeinden jetzt mehr Strahlkraft mit einzelnen Projekten und Angeboten erzeugen. Bentz: „Seien Sie dünnhäutig für den Sinn des Lebens, bleiben Sie präsent, aber unaufdringlich, und kommen Sie mit den Menschen ins Gespräch über das, was sie wirklich beschäftigt“. Das bedeute vielerorts Abschied von eingefahrenen Strukturen.

Beziehungen sollen angebahnt werden statt anonymes Zielpublikum zu locken. „Fertige Konzepte interessieren wenig, wir müssen uns noch viel näher mit den Menschen beschäftigen“. Dass die Kirche in der Gesellschaft an Ansehen und Stellenwert verloren habe müsse mit einer Konzentration auf die Stärken und Alleinstellungen der Kirche wettgemacht werden.

Wenn, wie im Raum Lünen heftig beklagt, es über Jahre nicht zu schaffen war Pfarrgemeinderäte zu konstituieren, könne dies nicht allein dem Bistum angelastet werden. „Wenn da aus Paderborn zu wenig Beistand kam, fordern Sie uns“. Die katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum werden keinesfalls mit Geldern aus dem Bistumsvermögen subventioniert, wie es in Unna gewünscht wurde. Bentz: „Wir füllen nicht die Löcher, die das Land hat entstehen lassen. Darauf wartet die Politik ja nur“. Das werde zu Lasten der Kinder und Eltern und des Personals gehen, sei aber unabänderlich.

Den eingeschlagenen Weg der geschwisterlichen Ökumene, wie es vor allem die Pfarrei St. Marien in Schwerte im Zuge ihres Immobilienkonzeptes geht, nannte der Erzbischof Maßstäbe setzend.