Hoffnung auf das ewige Leben

Im Umgang mit Sterben und Tod drücken Christen ihre Hoffnung auf das ewige Leben bei Gott aus. Das zeigt sich auch in der Sorge um die Verstorbenen. So wie Gott Jesus vom Tode auferweckt hat, so wird er auch unsere Toten zum Leben führen. Von diesem Glauben sind die Feier des Begräbnisses und auch die Gestaltung unseres Friedhofs geprägt, den wir als einen Ort der Trauer, aber auch des Trostes verstehen.

Unser Friedhof bietet verschiedene Formen von Grabstätten und Gestaltungsmöglichkeiten für Erdbestattungen oder Urnenbestattungen. Es besteht auch ein Gräberfeld für Urnenbeisetzungen, bei denen die Grabpflege inbegriffen ist.

Bei Bestattungen auf dem Friedhof entstehen für die Nutzung der Trauerhalle keine zusätzlichen Gebühren.
Grundsätzlich steht der Friedhof auch für die Beisetzung von Verstorbenen offen, die nicht zu unserer Kirchengemeinde gehörten.

Bei den Mitarbeitern der Friedhofsgärtnerei Knostmann oder im Pfarrbüro der Gemeinde gibt es eine informative Broschüre mit allen Details zum katholischen Friedhof.

Lage: Friedhofstraße, 58239 Schwerte
Kontakt: Friedhofsverwaltung, Pfarrbüro St. Marien, Haselackstr. 22, 58239 Schwerte,
Tel.: 02304 – 16 418
Mail: st.marien@schwerterkirchen.de
Konto Friedhofsverwaltung: Kath. Kirchengemeinde, Stadtsparkasse Schwerte,
IBAN: DE33 4415 2490 0000 0249 68
BIC: WELADED1SWT

Friedhof der Pfarrgemeinde wird ökologischer

Der gemeindeeigene Friedhof ist der Pfarrei St. Marien als pastoraler Ort sehr wichtig. Seit 1861 gibt es diese letzte Ruhestätte an der Friedhofstraße, jetzt sollen Modernisierungsmaßnahmen die Anlage zukunftssicher machen. „Der Friedhof soll ökologischer betrieben werden“, erklärt Kirchenvorstand Berthold Hof. „Und wir werden die Angebote für moderne und zeitgemäße Bestattungsformen ausweiten“.

Wenn Heiner Knostmann nur auf den Wegen alles Grün beseitigen will, das da nicht sein soll, dann muss er 12 Kilometer zurücklegen. Knostmann ist seit 23 Jahren Gärtnermeister mit der Fachrichtung Friedhofsgärtnerei, seine Familie betreut den Friedhof im Auftrag der Pfarrei schon viele Jahrzehnte. Der stete Kampf gegen den Wildwuchs ohne die Verwendung von Unkrautvernichtungsmittel kostet viel Zeit und damit Geld. Die Pfarrgemeinde als Besitzer und Betreiber der Anlage hat jetzt mit einem neuen hochmodernen Flämmgerät aufgerüstet.

„Das ist die neueste Methode Pflanzen zu beseitigen“, sagt Berthold Hof: Die Pflanze wird nicht mehr nur zu Asche verbrannt, die dann den Boden weiter düngt. Stattdessen wird die Eiweißstruktur der Pflanze zerstört, die behandelte Fläche bleibt länger unbewachsen. Dirk Neumann ist Technikermeister und seit 36 Jahren auf dem katholischen Friedhof tätig. Seine Erfahrung und moderne Erkenntnisse werden kombiniert eingesetzt. Ab sofort wird auf dem katholischen Friedhof überhaupt kein Pflanzengift mehr eingesetzt.

Es hat auf sich warten lassen, aber nun ist es einsatzbereit: Das neue Flämmgerät wird die Wege auf dem Friedhof beghebar halten.

Dabei haben die Gärtner mit der Hanglage und dem schweren Lehmboden zu kämpfen, die ständige Staunässe ist ein Problem. „Alles Wasser muss auf der Friedhofsfläche versickern“, so Heiner Knostmann. Es soll so gut wie nichts abgeleitet werden, das spart auch Kosten. Deshalb können bis auf wenige Ausnahmen auch nur Schotterwege angelegt werden, die sollen aber zukünftig rollator-gerecht bearbeitet und geglättet werden.

Der Kirchenvorstand und die Gärtner wollen auch dem Wandel zu einer neuen Begräbnis- und Trauerkultur nicht im Wege stehen – Erdbestattungen werden deutlich weniger, Urnenbeisetzungen nehmen stark zu. Die Gemeinde weitet also ihre Angebote aus. So werden zum einen mehr Flächen für die Urnenbeisetzung hergerichtet, außerdem werden Urnengemeinschaftsgräber angelegt. „Da können wir die Erwerber etwa von der Pflege der Anlage entlasten“, so Berthold Hof.

Frühestens nach 25 Jahren können Grabstellen eingezogen und neugestaltet werden. Wann immer solche Flächen aufgelassen werden, soll geprüft werden, welche künftige Nutzung hier wichtig ist. Es können weitere Urnengräber zwischen den älteren Gruften angelegt werden. „Dann laufen da auch mal mehr Menschen vorbei“, sagt Heiner Knostmann. Es können aber auch ökologisch wertvolle Freiflächen sein, deren Pflege dann die Gemeinde übernimmt.

An einem gepflegten Gesamtbild des Friedhofes sind alle interessiert, die Gemeinde so wie die Nutzer. Wer Wahlgräber nutzt, ist für die Pflege dieser Flächen auch verantwortlich. Berthold Hof und Heiner Knostmann freuen sich, dass viele Nutzer ihre Grabstellen mit viel Liebe gestalten. Hof: „Mit denen, die ihre Verpflichtung zur Pflege aus den Augen verloren haben, werden wir jetzt konsequenter das Gespräch suchen müssen“. Immer dort, wo sich die Natur die Flächen übermäßig stark zurückgeholt hat, wird das passieren.

Manchmal sind die Grabsteine schon überwuchert oder kleine Bäumchen wachsen. „Das sieht nicht nur nicht schön aus, es stört den Eindruck unseres Friedhofes und der Wildwuchs sät sich über alle anderen Gräber und Wege weiter aus“, klagt Heiner Knostmann. Wegen der unerwünschten großräumigen Aussaat kann auch leider keine Bienenwiese angelegt werden, es wird bei allen Neupflanzungen aber darauf geachtet möglichst insektenfreundliche Pflanzen zu verwenden. Sogar Obstbäume sind möglich.

Wer nicht in der Lage ist, die eigene Grabstelle zu pflegen, kann sich an das Pfarrbüro der Gemeinde wenden (Tel. 16418). Dort gibt es Informationen über die für den katholischen Friedhof zugelassenen Fachbetriebe. Stichwort Ökologie: Auf Grabstellen soll möglichst etwas wachsen. „Nicht mehr als etwa zwei Drittel der Fläche darf mit Steinen oder Schotter belegt sein, ein Drittel muss grün sein“, Berthold Hof wird auch darauf achten.

„Es wird sich eine Menge tun auf unserem Friedhof, dabei sind wir auch auf die Mithilfe und den guten Willen der Friedhofsbesucher angewiesen,“ argumentiert Berthold Hof. „Um die Friedhofsgebühren auf einem erträglichen Niveau zu halten werden wir die Bewirtschaftungskosten immer im Auge behalten und alle Maßnahmen Schritt für Schritt durchführen“.

Geschichte des Friedhofs

In früheren Jahrhunderten wurden die Toten auf dem “Kirchhof”, also unmittelbar um die Kirche herum, beigesetzt. Das geschah auch in Schwerte bis ins Jahr 1821, als der erste Friedhof weit ab von der Kirche angelegt wurde. Über eine Zeit von 1000 Jahren haben Schwerter Bürger ihre letzte Ruhestätte auf dem Kirchhof um St. Viktor gefunden.

Als durch die Reformation die religiöse Einheit der Bürgerschaft verlorengegangen war verlor die katholische Gemeinde nicht nur die Kirche St. Viktor, sondern damit auch ihren eigenen Begräbnisplatz. Auf dem alten Kirchhof hatten katholische Gläubige zunächst kein Bestattungsrecht. Das führte lange Zeit zu schmerzlichen Zusammenstößen zwischen den Konfessionen. Viele Familien wichen deshalb auf umliegende Ortschaften aus und ließen ihre Verstorbenen in Boele, Hagen, Hörde, Opherdicke, Hennen oder Letmathe beisetzen. Ein besonderes Problem zeigte sich, wenn katholische Familien eine Erbgruft auf dem Kirchhof von St. Viktor oder gar in der Kirche selbst hatten und ihre Toten dort beisetzen wollten. Später bildete sich die Gewohnheit heraus, die kath. Verstorbenen im Sterbehaus von dem kath. Pfarrer einzusegnen und dann von einem protestantischen Pfarrer auf dem Kirchhof oder in der Kirche beisetzen zu lassen.

Dieser Zustand erwies sich auf Dauer als unerträglich. Außerdem wurde der Platz um die Kirche mit wachsender Bevölkerung zu eng. Schließlich ergab sich die Möglichkeit, einen neuen Friedhof für alle drei Konfessionen (lutherisch, reformiert, katholisch) auf einem geeigneten Gelände an der heutigen Bahnhofstraße anzulegen. Am 21. Oktober 1821 fand auf Anordnung des Landrates die feierliche Einweihung statt. Damit war der Friede zwischen den drei Konfessionen in dieser Angelegenheit wieder hergestellt.

Eine spätere Erweiterung nach Süden im Jahr 1861 brachte aber keine Dauerhafte Lösung.

1878 hielt man deshalb Ausschau nach Grundstücken für einen neuen Friedhof, der wieder den drei Konfessionen dienen sollte: das Gelände an der “Deitmecke” (im Gebiet des heutigen evangelischen Friedhofes) und rechts und links des Kirschbaumweges. Im Laufe der Beratungen beschlossen aber der kath. Kirchenvorstand und die kath. Gemeindevertretung in einer gemeinsamen Sitzung am 23. Mai 1878, einen eigenen Friedhof anzulegen. Dieser Plan wurde bald in die Tat umgesetzt.

Das Grundstück Flur VIII Nr. 378, das dem Ackerbürger Gerhard Bäcker gehörte, wurde zum Preis von 2.175 Mk angekauft, nachdem die Gemeinde diese Summe von der Sparkasse als Darlehen erhalten hatte.

Es vergingen weitere 2 Jahre, bis am 24. Juli 1881 die feierliche Einweihung des neuen Friedhofes durch Pfarrer Sengen vorgenommen werden konnte. Dieser schreibt darüber in seinem Bericht: “Nachdem der neue Kirchhof durch die Aufrichtung des vom Bildhauer Theodor Brockhinke zu Wiedenbrück gelieferten Kreuzes mit Corpus aus einem Stück Gildehauser Sandstein (Preis 550 Mk) am 16ten Juli 1881 vollendet war, wurde die kirchliche Einweihung am Feste des Diözesan-Patrons, des hl. Liborius, am 24sten Juli 1881 vollzogen.” (Nach einem Text von Norbert Kaufhold)

Ein Rundgang

Christliche Gräber und Friedhöfe erinnern an Gärten. Sie beziehen sich auf das Grab Jesu, von dem es heißt, dass es in einem Garten lag. Durch die Auferstehung Jesu von den Toten wurde das Grab zugleich ein Ort der Hoffnung. Dafür stehen die Blumen, die Pflanzen und die Bäume. Sie erinnern an das verlorene Paradies und weisen hin auf die Zukunft bei Gott, die Jesus durch sein Leiden und Sterben erschlossen hat. Das veranschaulichen Skulpturen mit Szenen aus der Leidensgeschichte und ein großer Kreuzweg. Er beginnt im alten Eingangsbereich und führt mit 14 Stationen über den Friedhof.

Neben der Trauerhalle bei den Priestergräbern entdeckt man einen Wasserlauf, eine Anspielung auf die Taufe, in der wir zum ewigen Leben wiedergeboren wurden. Er lässt aber auch an das himmlische Jerusalem denken, wo das Wasser des Lebens, klar wie Kristall vom Thron Gottes ausgeht (Offb 22,2).

In der Mitte, unterhalb der Trauerhalle, breitet ein Engel schützend seine Flügel über eine Grabstätte. Hier werden Kinder beigesetzt, die das Licht dieser Welt nicht erblickt haben, weil sie im Mutterleib gestorben sind. „Denn der Herr befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen“ (Ps 91,11).

Auf dem Friedhof wachsen zahlreiche Bäume unterschiedlicher Gestalt und Art. Mehr als 50 davon sind auch mit ihrem wissenschaftlichen Namen gekennzeichnet.

Der Baum gilt in vielen Kulturen und Religionen als sprechendes Symbol des Lebens. Er hat, wie der Mensch, eine aufrechte, zum Himmel weisende Gestalt. Sein Wachsen, Knospen, Blühen, Früchtetragen und Vergehen der Blätter machen die verrinnende Zeit augenscheinlich. So erinnern sie nicht nur auf den Verlauf des Lebens, sondern auch an daran, dass es Früchte bringen soll, also etwas bewirken und sich im Leben ein Sinn entfalten soll. – Wer aufmerksam ist, wird auch den einzigen Baum entdecken, der Früchte trägt, nämlich einen Birnbaum, eine kleine Anspielung auf das bekannte Gedicht Fontanes.

In der Bibel erscheint der Baum des Lebens mitten im Paradies. Er steht für die paradiesische Lebensfülle. Als Baum der Erkenntnis erinnert er an das Drama des Menschen, der in Adam und Eva das paradiesische Glück verspielt.

Der Blick auf das Kreuz lässt die Jünger nach der Auferweckung Jesu von den Toten einen neuen Baum erkennen. „Vom Baum des Paradieses kam der Tod, vom Baum des Kreuzes erstand das Leben. Der Feind, der am Holz gesiegt hat, wurde auch am Holze besiegt durch unseren Herrn Jesus Christus“, betet die Kirche.

Dieser Gedanke führt zu einem ganz besonderen Baum bei der Trauerhalle. Hier erhebt sich das Hochkreuz. Der Gekreuzigte blickt über das Gräberfeld zu seinen Füßen und spannt seine Arme aus. Auf dem Schild am Fuß des Kreuzes heißt es kurz und klar: Baum des Lebens

 

 

 

Friedensbank – Bank der Begegnung

Der Friedhof der Gemeinde ist natürlich auch ein pastoraler Ort. Friedhofsbesucher können zu bestimmten Zeiten verlässlich einen Ansprechpartner auf dem Friedhof finden, ein geschultes Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Friedensbank. Etwas unterhalb der Trauerhalle steht die eigens geweihte Bank; dort kann man reden oder schweigen, sich trösten und beraten lassen. Die Mitglieder der Friedensbank-AG unterliegen der Schweigepflicht. Ruhige Gespräche können auch in den Räumen der Trauerhalle stattfinden.

Zu diesen Zeiten finden Sie jemanden (außer an Feiertagen): 

  • dienstags 10.30 Uhr – 12.00 Uhr
  • donnerstags 16.00 Uhr bis 17.30 Uhr

Wenn eine Begleitung auf dem Friedhof außerhalb der Dienstzeiten der Friedensbank-AG benötigt wird, hilft das Pfarrbüro weiter (Tel. 16418).

Urnengemeinschaftsgräber

Auf dem Friedhof unserer Gemeinde sind auch Urnenbestattungen möglich. Manchmal ist die Sorge um den Pflegeaufwand für ein Grabstätte Ursache für diese Entscheidung. Urnenbeisetzungen finden in demselben würdigen Rahmen statt wie Erdbestattungen. Für beide Bestattungsformen hat der Friedhof der Gemeinde noch lange Platz. Die Urnengräber auf Gemeinschaftsfeldern werden auch gemeinsam gepflegt. Die Einheitlichkeit mahnt an die Erfahrung, dass sich im Tod alle gleich sind, unabhängig von dem, was der Mensch geleistet, an Ruhm oder Ansehen erworben hatten.

Totenleuchte

Die Menschen haben zu allen Zeiten und in den unterschiedlichen Formen ihre Verbundenheit mit geliebten Menschen über den Tod hinaus zum Ausdruck gebracht.

Schon früh kannte man neben den Lichtern, die auf den einzelnen Gräbern entzündet werden, gemeinschaftlichen Totenleuchten besonders für außerhalb der örtlichen Friedhöfe Begrabene (z.B. die Opfer der Pest). Mittelalterliche Totenleuchten gibt es z.B. noch bei der Propsteikirche in Werl und bei der Salzkottener Kirche. Beide Leuchten sind leider nicht mehr in Gebrauch, während auf dem Kapitelfriedhof in Paderborn oder auf der Stadtmauer in Warburg Lichter an die Verstorbenen erinnern.

Anlässlich der 50-jährigen Wiederkehr des Kriegsendes wurde auf diesem Friedhof der Brauch wieder aufgegriffen und eine Totenleuchte errichtet. Der Schmallenberger Künstler Walter Schneider hat sie gestaltet. Krieg, Flucht und Vertreibung, aber auch Aus- und Umsiedlung haben dazu geführt, dass für viele die Gräber ihrer Angehörigen unbekannt oder kaum erreichbar sind.

Heute kommt hinzu, dass viele Verstorbene im allerengsten Kreis, in aller Stille oder sogar anonym beigesetzt werden. Bekannten, Freunden, ja selbst Angehörigen wird immer häufiger die Möglichkeit genommen, sich von Verstorbenen zu verabschieden.

Unsere Totenleuchte will an alle erinnern, die in der Ferne oder an einem unbekannten Ort ruhen. Zu ihrem Gedenken kann für sie in die große Leuchte eine größere Anzahl von Grablichtern gestellt werden.

Daneben bietet sie eine weitere Möglichkeit, die Namen von Verstorbenen dem Vergessen zu entreißen. Sie können eine verschließbare Edelstahlhülse erwerben. In den Hohlraum kann ein Papier mit den Namen von Verstorbenen und einer Gebetsbitte eingelassen werden. Die verschlossene Hülse wird Schaft der Totenleuchte für immer hinterlegt. Die Platte der Totenleuchte trägt die Inschrift: “Denen, die in der Ferne ruhen: Das Ewige Licht leuchte ihnen”.

Team

Heiner Knostmann

Friedhofsgärtnermeister + staatl. geprüfter Wirtschafter

Dirk Neumann

Gartenbautechniker