Am 29. Januar 2025 wurde durch den Deutschen Bundestag ein Antrag verabschiedet, nach welchem „die Opfer der NS-„Euthanasie“ und die Opfer von Zwangssterilisation als Verfolgte des NS-Regimes anzuerkennen sind“. Dies zeigt: Auch über 90 Jahre nach Einführung des „Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ ist die heutige Sichtweise auf die systematische Entrechtung, Zwangssterilisation und Ermordung von Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung zur Zeit des Nationalsozialismus noch Gegenstand hochkontroverser Debatten.
Im Kreis Unna hat es sich eine Gruppe zur Aufgabe gemacht, auf die Geschichte der „Euthanasie“-Verbrechen im heutigen Kreisgebiet in Form einer Wanderausstellung aufmerksam zu machen. Unter dem Titel „Abgestempelt“ werden auf eigens gestalteten Bannern die allgemeinen Hintergründe und Verfahrensweisen der „Euthanasie“ erläutert. Daran anknüpfend werden exemplarische Lebensgeschichten und Einzelschicksale von benannten Opfern aus den Kommunen des Kreises Unna vorgestellt. Am Donnerstag, 9. Oktober, um 11 Uhr wird die Wanderausstellung in der St. Viktor-Kirche offiziell eröffnet. Nach kurzen Eröffnungsreden ist die Gelegenheit an einer Führung durch die Ausstellung teilzunehmen. Hier wird um eine kurze Anmeldung gebeten. Für Sonntag, 12. Oktober, um 11 Uhr wird in die St. Viktor-Kirche zum Ausstellungsgottesdienst einladen. Hiernach wird es die Möglichkeit geben von Ulrich Reitinger durch die Ausstellung geführt zu werden.
Die Ausstellung ist im Zeitraum vom 9. Oktober bis 26. November zu sehen. Im Rahmen der offiziellen Öffnungszeiten der Kirche sind weitere Führungen möglich. Sollten Sie Interesse haben, kontaktieren Sie Herrn Reitinger gerne per Email ulrich.reitinger@yahoo.de oder telefonisch unter 0160/6316995.