Zur 38. Gedenkfeier an die Opfer der Nazi-Progrome vom 9. November 1938Wir treffen sich interessierte Menschen am Sonntag, 9. November 2025 um 19 Uhr an der Gedenkstätte „Ehemalige Schwerter Synagoge“, Große Marktstraße. Wer mag, bringt ein Licht im Glas mit.Fritz-Günter Held, Pfarrer i.R. schreibt in der Einladung Folgendes:
„Unwissenheit und Vorurteile, handfeste Interessen, Hass und Gewalt führten immer wieder zu Ausgrenzungsversuchen in unserer Gesellschaft. Bluts-Gemeinschaft als höchstes Kulturgut, völkisches Denken und Neid diffamieren Menschen mit anderer Herkunft oder anderer Lebensweise. Zurzeit beschäftigen uns erneut Versuche von Ausgrenzung, um das Stadtbild zu verändern. Es ist an uns, deutlich zu machen, dass wir vor Ort über alle Grenzen hinweg zusammenarbeiten, ohne Rücksicht auf ein Fehlverhalten von übergeordneten Parteien, staatlichen Organisationen, Kirchen oder Behörden.
Die Fehler all dieser (auch unserer) Institutionen sind groß und erschreckend. Es ist an uns, zu verhindern, dass immer wieder aufs Neue Menschen zu Opfern von Ausgrenzung werden. Es ist an uns, gemeinsam in unserer Stadt gegen Hass und Gewalt aufzustehen und Respekt für unsere Nächsten einzufordern.
Töchter wurden nach ihrer Meinung gefragt. Töchter und Söhne, Frauen und Männer sind in vielen Orten aufgestanden und haben ihre Meinung mitgeteilt. Auch in unserer Stadt wurde wiederholt das Bekenntnis zum Zusammenstehen in einem bunten Schwerte ausgesprochen und gelebt. Wir wollen einstehen füreinander, farbig und bunt. Wir wollen einander begegnen, mit Achtung und Respekt und denen entgegentreten, die mit Abschiebungen und Zurückweisungen unsere nahen und fernen Nächsten immer wieder in tödliche Gefahr bringen. Wir sind nicht bereit, widerspruchslos hinzunehmen, dass Menschen auf unserer Einen Erde und in unserer schönen Stadt Schwerte Vorurteilen, Neid, Überheblichkeit und Rassenwahn ausgeliefert sind.
Zu Gedenken und Erinnerungskultur gehören die Stätten des Geschehens, die Namen der in der Nazizeit verfolgten und ermordeten Menschen, aber auch die wegweisenden Worte aus Heiligen Schriften und Achtzehngebet. Der Ruf: „Und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ beschließt traditionell das Gedenken“.
Musikalisch begleiten Wakako Yamanaga und Astrid Hoffmann diese Gedenkfeier.

